104 Jahre vhs – 51 Jahre vhs wetterau
Seit über 100 Jahren wird Wissen an Volkshochschule in Deutschland weitergegeben. Laut Recherchen gibt es keinen Beschluss über einen offiziellen Gründungstermin der Volkshochschule Wetterau, der um 1973 stattgefunden haben muss.
Laut eines Presseartikels von 1975 habe Dr. Bernhard Kopp – der Vater eines Lehrers der benachbarten Johann-Philipp-Reis-Schule – im Jahr 1950 die Bad Nauheimer Volkshochschule gegründet. Im Sommer 1973 ging ein Großteil der Kurse sowie die Zuschüsse von Kreis und Land an die Kreisvolkshochschule über. Der Verein Volkshochschule Bad Nauheim e.V. habe danach vor allem Vorträge und Studienreisen angeboten.
Laut einer Pressemitteilung von 2010 hat die Volkshochschule Bad Nauheim e.V. ihren Namen geändert in „Kulturforum Bad Nauheim“ (existiert darunter noch heute).
Aus den Jahren 1961/62 und 1962/63 liegen uns Winter-Programmhefte des „Volksbildungswerks“ im Landkreis Büdingen „in Verbindung mit der Kreisjugendpflege“ vor.
Das Wintersemester 1963/64 wird bereits von der „Volkshochschule“ im Landkreis Büdingen gemeinsam mit der Kreisjugendpflege herausgegeben.
Das letzte Programmheft („Arbeitsplan“) von der vhs Büdingen erscheint im Jahr 1971/72.
Das erste Programmheft der „Kreisvolkshochschule des Wetteraukreises“ wurde im Herbst 1974 unter der Büdinger Leitung von Werner Baumann und der Friedberger Leitung Barbara Degen herausgebracht, in dem sich die beiden „Abteilungen“ Friedberg und Büdingen mit dem Bildungskursangebot zusammengeschlossen haben: „Gesamtprogramm 74/75“.
Über 100 Jahre Volkshochschule
Vor über 104 Jahren entstand mit der Weimarer Republik das erste demokratische Staatswesen auf deutschem Boden. In der am 11. August 1919 verabschiedeten Weimarer Verfassung heißt es in Artikel 148: „Das Volksbildungswesen, einschließlich der Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden.“ Dieser Verfassungsrang wird als die offizielle Geburtsstunde der Volkshochschulen gefeiert. Denn zum ersten Mal erkannte der Staat die gesellschaftliche und politische Bedeutung der Volkshochschulen an, räumte ihr einen eigenständigen Platz im Bildungs- und Erziehungssystem ein und erhob ihre Förderung zu einer wichtigen, bildungspolitischen Verpflichtung.
Auszug aus der Rede des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt/Main, Herr Peter Feldmann, anlässlich des Festakts ‚100 Jahre Volkshochschule‘ am 13.02.2019 in der Frankfurter Paulskirche: „Vor 100 Jahren waren viele Kommunen überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger die neu eingeführten, demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten nur nutzen können, wenn sie über einen Zugang zur Bildung verfügen. Der Gedanke der Volksbildung hat damals den Zeitgeist getroffen. Er knüpft an die Tradition der Arbeiterbildung und auch an die sozialdemokratischen Bildungsvereine an. Diese Tradition ist in gelebter Demokratie verwurzelt.“
Einen kleinen Einblick in die Arbeit der Volkshochschulen bietet ein HR-Beitrag mit Bildern aus den 60er Jahren:
